Heute durften wir Vario-Tram fahren!
Ich wäre gerne mit der Frau mit den schlechten Zähnen zusammen
gefahren. Wir wären nebeneinander in der Bahn gesessen, hätten "Ahhh"
und "Ohhh" gerufen, hätten dem leisen Surren des Motors gelauscht und
den weichen, blauen Bezug der Sitze befühlt. Die riesigen
Panoramafenster des Wagons hätten uns am meisten begeistert. Man hat fast einen kompletten Rundumblick!
Hier drängt sich mir persönlich wieder ein Vergleich auf ... aber soll
ich ihn verraten ...? Sonst entsteht womöglich irgendwann der Verdacht,
ich würde alles gerne mit alten Autos vergleichen. Sogar Menschen! Vor
allem die männlichen!
Patati patata! Der Vergleich, der sich mir,
während der Fahrt in der Vario-Tram mit ihren Panoramafenstern,
aufdrängte war folgender: "Hier fühlt man sich fast so wie auf der
Rückbank einer Lancia Fulvia Limousine!" Man sitzt weich, es riecht, es
knarzt - und man hat einen grandiosen Rundumblick durch riesengroße
Fenster. Nur, dass das weiche Sitzen, das Riechen und Knarren in einem
Lancia Fulvia weit mehr Charakter hat, als in der neuen Vario-Tram, die
zudem weniger aussieht wie eine Nahverkehrsraupe, sondern eher wie ein
Nahverkehrslindwurm!
Von meinen durchaus interessanten Vergleichen
hätte die Frau mit den schlechten Zähnen nichts mitbekommen. Ich hätte
sie nicht ausgesprochen.
Trotzdem schade, dass wir dieses Erlebnis
nicht gemeinsam haben teilen können. Sie hätte sich gefreut, endlich mal
Vario-Tram fahren zu dürfen. Und ich hätte mich gerne mit ihr gefreut.
„Der Föhn“ oder „Föhnwind“: Ein warmer, trockener Fallwind, der beim Überströmen der Luft über ein hohes Gebirge entsteht. Der Föhn macht einen nicht zu vernachlässigenden Teil des Liebreizes meiner Heimat aus, sagen die Alten – und der Tourismusverband. Bei Föhn habe ich Kopf, Kreislauf und Grant und packe jedesmal gedanklich die Kartons für meinen Umzug nach Hamburg. „Grant“ oder „grantig“: Übellaunigkeit, Unmut oder übel gelaunt, ärgerlich, unmutig. Und genau darum geht es hier.
Dienstag, 13. Dezember 2011
Dienstag, 6. Dezember 2011
Dienstag, 06. Dezember 2011. Eine Trambahnhaltestelle in München.
Eine Frau, die zuerst auf sicherem Großstädter-Anonymitätsabstand war, steht plötzlich gefährlich nah neben mir und fängt an, sich mit mir zu unterhalten. Dabei sehe ich, dass sie ziemlich schlechte Zähne hat.
Frau: "Wenn wir Glück haben, dann dürfen wir mit der gepimpten Tram fahren." Ich nicke freundlich und lächle unverbindlich. Sie ergänzt: "Die gepimpten Trams sind ein bissl wärmer als die alten Bahnen." Pause. Ich nicke immer noch freundlich und lächle noch unverbindlicher. Das ist ja fast so wie beim Fiat Dino der einen Ferrari-Motor hat, denke ich und verwerfe den Gedanken gleich wieder. Einen Fiat Dino mit den Münchener Nahverkehrsraupen zu vergleichen, sollte man sich auch in Fällen äußerster Bedrängnis nicht anmaßen.
Frau: "Die gepimpte Tram ist eine Mischung aus der alten und der neuen, der Vario-Trambahn. Die Vario-Trambahnen stehen nämlich immer noch im Depot, weil mit den Papieren was nicht stimmt." Ich nicke, lächle und frage mich, ob die Frau entweder bei der MVG arbeitet oder ein ganz seltenes Hobby hat.
Sie erzählt weiter: "Ich war gerade beim Zahnarzt. Und der hat festgestellt, dass es garnicht der Zahn war, von dem ich dachte, dass er's ist." Ein unangenehmes Gefühlt steigt in mir auf, weil ich befürchte, dass sie mir den Zahn gleich zeigen wird, um den es gerade geht. Aber ich bleibe verschont.
Die etwas einseitige Unterhaltung geht weiter: " Ich fahre jetzt durch bis Hauptbahnhof, steige um und fahre weiter bis Steubenplatz, wo ich arbeite. Das ist ganz schön weit. Und heute Abend, nachdem ich bei meiner Tante zum Abendessen war, fahre ich das Ganze wieder zurück. Da bin ich ganz schön unterwegs." Ich komme fast nicht mehr dazu, eifrig zu nicken und zu lächeln, weil die Trambahn einfährt. "Nein, es ist doch eine alte." sagt die Frau mit den schlechten Zähnen und steuert auf eine Tür zu. Ich benütze ganz unverbindlich eine andere Tür.
Frau: "Wenn wir Glück haben, dann dürfen wir mit der gepimpten Tram fahren." Ich nicke freundlich und lächle unverbindlich. Sie ergänzt: "Die gepimpten Trams sind ein bissl wärmer als die alten Bahnen." Pause. Ich nicke immer noch freundlich und lächle noch unverbindlicher. Das ist ja fast so wie beim Fiat Dino der einen Ferrari-Motor hat, denke ich und verwerfe den Gedanken gleich wieder. Einen Fiat Dino mit den Münchener Nahverkehrsraupen zu vergleichen, sollte man sich auch in Fällen äußerster Bedrängnis nicht anmaßen.
Frau: "Die gepimpte Tram ist eine Mischung aus der alten und der neuen, der Vario-Trambahn. Die Vario-Trambahnen stehen nämlich immer noch im Depot, weil mit den Papieren was nicht stimmt." Ich nicke, lächle und frage mich, ob die Frau entweder bei der MVG arbeitet oder ein ganz seltenes Hobby hat.
Sie erzählt weiter: "Ich war gerade beim Zahnarzt. Und der hat festgestellt, dass es garnicht der Zahn war, von dem ich dachte, dass er's ist." Ein unangenehmes Gefühlt steigt in mir auf, weil ich befürchte, dass sie mir den Zahn gleich zeigen wird, um den es gerade geht. Aber ich bleibe verschont.
Die etwas einseitige Unterhaltung geht weiter: " Ich fahre jetzt durch bis Hauptbahnhof, steige um und fahre weiter bis Steubenplatz, wo ich arbeite. Das ist ganz schön weit. Und heute Abend, nachdem ich bei meiner Tante zum Abendessen war, fahre ich das Ganze wieder zurück. Da bin ich ganz schön unterwegs." Ich komme fast nicht mehr dazu, eifrig zu nicken und zu lächeln, weil die Trambahn einfährt. "Nein, es ist doch eine alte." sagt die Frau mit den schlechten Zähnen und steuert auf eine Tür zu. Ich benütze ganz unverbindlich eine andere Tür.
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